Saturday, August 11, 2007

Abschied und Umzug

Meine Lieben!

In weniger als zwölf Stunden werde ich aus Berlin wieder in Richtung Amerika abheben.
Fast drei Monate war ich in Deutschland und konnte mich neben meinen Deutschland entdeckenden Amerikanern auch noch über viele schöne Stunden mit meiner Familie und meinen Freunden - sprich Euch - freuen. Dafür vielen, vielen Dank! Ich denke, ich habe viel Energie getankt, die ich für die nächsten Monate brauchen werde und ein Wiedersehen taucht ja bereits schon wieder am Jahreshorizont auf, so dass der Abschiedsschmerz nicht zu groß werden muss.

Nach einigem Anraten und weil es mir selbst auch ganz lieb ist, einen Überblick über die Leserschar zu behalten, werde ich mit meinen Blog auf eine passwortgeschützte Seite umziehen. Das Passwort kann jeder Interessierte bei mir via der bekannten Emailadresse erfragen und bitte keine Angst...es gibt kein Auswahlverfahren...jeder, mit dem ich in den letzten drei Monaten von Angesicht zu Angesicht ein Wort gewechselt habe, wird weiterhin sehr gerne als Leser begrüßt....Ich freue mich ja, wenn Ihr weiter mein Leben verfolgen wollt.

Ab morgen gibt es also alles Neue unter: http://germaricanway.20six.de

Ich wünsche Euch allen alles Gute für die nächsten Monate und freue mich, weiter von Euch zu hören und zu lesen. Passt gut auf Euch auf!

Liebste Grüße in alle Richtungen,
Regine

Tuesday, July 03, 2007

dankendes update

In der Hoffnunge, dass trotz meiner Anwesenheit in Deutschland sich noch einige von Euch auf diese Seite verirren, sei auch diese Publikationsmöglichkeit noch einmal genutzt, um ein lautes und herzliches und glückliches DANKE an alle in die Welt zu rufen, die dazu beigetragen haben, dass ich einen ganz unvergesslichen 25. Geburtstag feiern konnte und dass auch noch zusammen mit fast allen wichtigen Menschen in meinem Leben. Danke an alle, die die Reise mit und ohne Kind und Kegel angetreten haben - ich weiß das sehr zu schätzen. Außerdem bin ich sehr froh, dass jetzt noch zwei weitere von Euch die Gelegenheit hatten meinen neuen Mitbewohner ;-) kennenzulernen.

Es sei weiterhin vermerkt, dass ich mich ab Donnerstag erstmal für zwei Wochen in der deutschsprachigen Welt herumtreiben werde. Über Handy bin ich weiterhin erreichbar und ab 19. Juli werde ich dann wieder in Neubrandenburg weilen. Vom 30. Juli bis 2. August bin ich in Berlin und bis zu meiner Abreise am 12. August von Berlin aus werde ich dann wieder in Mecklenburg-Vorpommern für das nächste Semester auftanken. Ich würde mich natürlich freuen, wenn ich in diesem Zeitraum noch den einen oder anderen von Euch (nochmal) zu Gesicht bekommen würde.

Fühlt Euch erstmal ganz lieb umarmt! Schön, dass es Euch gibt!

Tuesday, June 05, 2007

gelandet und fast angekommen

So! Hier bin ich wieder! Fast zwei Wochen bin ich nun schon wieder in Deutschland und die waren gleich mal mit soviel Erlebnissen angefüllt, die sich sonst auch gut mal so auf einen Monat verteilen lassen.
Begrüßt wurde ich in Berlin von einem hochkarätigen Empfangskommitee, mit dem (und der zum Zeitpunkt der Landung arbeitenden Ergänzung) ich dann noch den restlichen Donnerstag und halben Freitag ganz in Ruhe verbringen konnte, was das ankommen in Deutschland wirklich verschönert und erleichtert hat. Vielen Dank also nochmal an die Berliner Dreier-Gang! Am nächsten Tag ging es dann gleich weiter nach Basel und von dort zurück ins deutsche Waldshut, wo am Samstag dann die Hochzeit des Jahres stattfand. Die Uni-Mädels wieder sehen, eine davon gleich noch im Brautkleid, eine von ihnen ganz fürchterlich vermissen: das waren jede Menge Emotionen, die es zu verarbeiten galt. Am Sonntag dann (nach drei Stunden Schlaf! GÄHN) zusammen mit Familie Hell ins Flugzeug und zurück nach Berlin, wo ich zum zweiten Mal herzlichst in Empfang genommen wurde, diesmal von meinem Vati, der sich (nur zur Sicherheit) gleich mal mit einer Kansasmütze bestückt hatte, damit jeglich Verwechslung nach viermonatigem Nichtsehen ausgeschlossen werden konnte. Dann rein ins Auto, auf dem Weg noch ein paar heimische Erdbeeren eingesammelt und weiter nach NB. Nach der Ankunft dort, konnte ich zuerst wieder meine Mutti in den Arm schließen, nach weiteren 25 Minuten mit dem Auto meine Schwester und Torsten und dann endlich konnte ich mich davon überzeugen, dass es das Wesen, von dem ich schon gut 400 Bilder auf meinem Computer habe, tatsächlich gibt: Adrian! Das Gefühl ihn endlich auf den Arm nehmen zu können und Windeln zu wechseln und ich einfach nur aus nächster Nähe anzugucken, lässt sich nicht in Worte fassen. Es ist einfach pures Glück!
Am Montag ging es dann Nachmittags weiter nach Eutin und am Dienstag startete der Unterricht. Obwohl ich natürlich gerne länger bei meiner Familie geblieben wäre, habe ich mich doch schon sehr auf meine Studenten gefreut, die mich auch gleich mit einem ortsüblichen "Moin" begrüßten. Fast alle geben sich viel Mühe, so viel Deutsch wie möglich zu sprechen und es ist beeindruckend, wie sehr sich das Vokabular schon erweitert hat. Die Ausflüge nach Hamburg und Kiel/Laboe sind auch gut gelaufen, wenn ich mir auch stets wie eine Kombination aus Lehrerin und Ferienlagerbetreuerin mit einem Schuss von Kindergärtnerin vorkomme. Dazu kommt noch die Funktion als wandelndes Wörterbuch, was einen am Abend recht erschöpft ins Bett sinken lässt. Am Wochenende konnte ich mit meinem Opa etwas Kraft tanken, was mich hoffentlich ganz gut für diese Woche und alle ihre Aufgaben vorbereitet hat.

Zusammenfassend lässt sich also sagen: gelandet bin ich, mit dem ankommen bin ich noch beschäftigt, aber ansonsten ist alles im grünen Bereich!

Liebste Grüße also in alle Richtungen!

Tuesday, May 22, 2007

Wirklich fertig und ready to go!

Bevor ich mich auf meine Klamotten werfe und versuche sie adäquat und platzsparend in den mir zur Verfügung stehenden Transportraum zu zwängen hier noch ein paar Worte zum Abschied. Morgen um 9.00 mache ich mich auf die Reise, um 18 Stunden später tatsächlich im ersten Ziel Berlin aufzusetzen. Man drücke bitte die Daumen, dass jedwede Verspätung, Flugumleitung, Flugverzögerung und Unwetter unterbleibt. Um mich herum stehen schon fleißig gepackte Kisten (wie mit Magie sind schon wieder 5 Bücherkisten entstanden *räusper*), um die sich dann mein Umzugskommando Ende Juli ohne meine Hilfe kümmern muss. Eine detaillierte Planung der kommenden Wochen lasse ich Euch bei nächster Gelegenheit zu kommen und dann sollte es auf jeden Fall gelingen, dass ich dem ein oder anderen von Euch hoffentlich begegnen werde. Schon jetzt freue ich mich riesig auf mein Berliner Begrüßungskommitee, auf die Hochzeit und auf meine Familie (Reihenfolge nicht gleich Rangfolge).
Also, bis zum nächsten Mal aus Deutschland!

Wednesday, May 16, 2007

FERTIG!!!!!!

Ich sage yippeehhh, yipeeeh, yay und würde auch ein paar Luftsprünge wagen, wenn ich nicht davon ausgehen müsste, dass die einzige Tätigkeit, die mein Körper noch halbwegs korrekt ausführen kann, am Schreibtisch sitzen und lernen ist. Demzufolge wird solcherlei Verhalten auf später verschoben, wenn wieder alle Gliedmaßen und nicht nur Augen und Finger einsatzbereit sind. Heut um 3.30 war es passiert: das letzte Projekt - die Abschlussklausur in Mittelhochdeutsch - wurde dem Professor in die Hand gedrückt und damit eine Schlusslinie unter all die Aufgaben gesetzt, die dieses Semester als Student noch von mir zu erfüllen waren. Meine eine Hausarbeit und die grandiose, ist editierte und kommentierte Übersetzung der 14. Aventiure des Nibelungenlieds die jemals auf dieser Welt existiert hat (und das ist keine Übertreibung) habe ich am Montag abgegeben. Nun muss morgen "nur" noch der Artikel fertig geschrieben werden, der seit der Konferenz in Colorado geduldig auf meinem Computer gewartet hat und die Abschlussklausur meiner Schüler korrigiert werden, was innerhalb eines überschaulichen Zeitraumes bewältigt werden sollte.
Und dann hab ich endlich Zeit ein bisschen durchzuatmen, anzufangen meine Wohnung in Kisten zu packen und alles, was da nicht rein soll, in einen Rucksack zu stopfen, um am nächsten Mittwoch abreisebereit zu sein.
Bis dahin melde ich mich hier bestimmt noch einmal! Liebe Grüße!!

Monday, April 30, 2007

und alles bewegt sich

Guten Tag!

Damit hier nicht alles komplett in Rückstand gerät, hier ein kleines, aber feines Update der aktuellen Lebensumstände der Verfasserin:

1) Die Vögel bewegen sich. Am Freitag wurde von allen vieren das "Wir-sind-flügge" Stadium erreicht und so wurde standesgemäß auf den nächsten Baum geflogen, um dort erstmal das gerade überstandene Abenteuer zu verarbeiten. Zurückgelassen haben die Hübschen nichts weiter als ihr Nest und einen großen Haufen Vogelverdauungsabfallprodukte. Die Recherchen konnten bis jetzt nicht klären, wo sich die Vogel-Familie aktuell herumtreibt, aber es bleibt die Hoffnung, dass die Eltern vielleicht noch einmal zu einer zweiten Runde Brüten zurückkehren.

2) Das Lehrpersonal bewegt sich. Das heißt, dass die Graduate Studenten vergangenen Donnerstag Abschied von Frau von der Lühe nehmen mussten, die uns zum Abschluss des Semesters noch einmal großzügig zum Essen eingeladen hatte. Nun dürfen sich die deutschen Studenten wieder an ihr erfreuen.

3) 100 Professoren bewegen sich. Und zwar nach Lawrence, wo an diesem Wochenende die Konferenz der Gesellschaft für deutsch-amerikansiche Studien stattfand. Mir brachte das nicht nur das Vergnügen, interessanten Vorträgen lauschen zu können, sondern auch ein paar ausgewählte und interessierte Menschen in einem 12Sitzer Van (!!!) mit Automatik (!!!) nach Kansas City zu fahren. So kann man sich ja auch mit dem Fahren von Automatikautos vertraut machen und ich bin ja immer zu solchen Abenteuern bereit. Seit Mittwoch bin ich auch im Besitz eines amerikanischen Führerscheins und somit war das ganze weder rechtlich noch was meine Fahrfähigkeiten anbelangt ein Problem. Nur das arme Auto mit Gangschaltung, dass ich nach 7 Stunden Automatikkomfort nach Hause steuerte, wurde von mir diverse Male abgewürgt.....man kann ja nicht alles haben.

4) Das Semester bewegt sich. Und zwar immer schneller und zielstrebiger auf sein Ende zu. Noch zwei Wochen bis zum Unterrichtsschluss, noch drei Wochen bis die Uni komplett vorüber ist, und noch knapp vier Wochen bis ich im Flieger sitze. Die Panik ist auf Grund des Arbeitspensums, das bis dahin noch bewältigt werden muss, ungeheuer hoch und in jeder Minute präsent, aber ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben auch dieses Semester überleben zu können (irgendwie).

5) Das Quecksilber bewegt sich. Immer weiter steigt das Thermometer und so hatten wir heute und gestern stattliche 30°Celsius. Morgen wird es zwar wieder etwas frischer (23°C), aber ansonsten ist der Sommer nun wohl endgültig eingezogen. Der kansastypische Wind bleibt uns trotzdem erhalten, was einen in etwas verzwickte Situationen bringen kann, wenn man ein Kleid trägt und mit beiden Händen etwas tragen muss (Stichwort: Marilyn-Effekt).

6) Die Aufregung steigt. Alles, was mich unmittelbar nach meiner Ankunft in Deutschland erwartet, wird natürlich schon mit großer Freude betrachtet, wenn auch hier ein kleines bisschen Panik mit dabei ist.

Soviel dazu. Ich hoffe, es geht Euch gut und dass sich auch bei Euch einiges bewegt (wenn hoffentlich auch langsamer als hier).

Liebe Grüße!!

Sunday, April 22, 2007

Wir haben einen Vogel....

















....also eigentlich sechs, wenn man die gesamte Familie inklusive Eltern mitzählt. Seit Ende März gibt es direkt (im Sinne von weniger als einen Meter) vor meiner Wohnungstür ein Vogelnest. Jemand, genauer gesagt ein amerikanisches Wanderdrosselpaar, hatte während der Reise nach San Fancisco beschlossen, dass die Wand vor meiner Tür ein schöner Platz zum Leben sei. Die ersten Wochen nach unserer Rückkehr verging dann erstmal damit, dass man sich an einander gewöhnte und die Robins (so der amerikanische Name) davon überzeugte, dass man ihnen nichts böses wolle. In der zweiten Aprilwoche entdeckten wir dann vier kleine türkise Eier im Nest. Es war also klar, dass sich die Vögel zum Bleiben entschieden hatten. Vor knapp zwei Wochen ist nun der Nachwuchs geschlüpft. Vier muntere Gesellen mit Protestfrisur, die nichts weiter machen als schlafen oder den Schnabel aufreißen. Mama und Papa sind fleißig damit beschäftigt diverse Insekten und Würmer für die Kleinen zu beschaffen, damit sie fleißig weiterwachsen und demnächst bereit sind, flügge zu werden. Auf das Angebot, dass sie gerne auch unsere Treppe benutzen könnten, wurde bis jetzt noch nicht reagiert. Laut Aussagen eines bekannten Internetnachschlagewerkes wird das Robinpärchen nachdem die ersten Kinder das Nest verlassen haben noch einmal brüten und wir sind sehr gespannt, ob das tatsächlich passieren wird, haben wir uns doch schon sehr an unsere Vogelnachbarn gewöhnt. Zur weiteren Tierausstattung meines Alltags gehört neben den Vögeln und meinen Eichhörnchenfreunden seit ein paar Wochen auch ein kleiner Hase, der mir immer morgens auf dem Weg zur Uni über den Weg hoppelt und mittlerweile durch meine Anwesenheit überhaupt nicht mehr befremdet wird. Dem Haustiermangel wird hier also durch die Natur erfolgreich entgegengewirkt.

Ansonsten nähert sich das Semester dem Ende, was wie immer viel Arbeit bedeutet. Die Hausarbeiten müssen geschrieben werden, die Klausuren für die eigenen Schüler entworfen und wie schon das ganze Semester erfreut sich mein germanistisches Herz weiterhin am Mittelhochdeutschen. Nachdem ich die letzte Woche damit verbrachte, Ablautreihen zu lernen und seitdem gelegentlich lustige Vokalabfolgen vor mich hinmurmel (i-e-a-u-o; starke Verben, Klasse 3 b hoffe ich), widme ich mich nun der Übersetzung eines Teils des Nibelungenlieds. Ich muss zu meiner eigenen Schande gestehen, dass mich dieser Urklassiker deutscher Literatur bis jetzt noch nicht so vom Hocker haut, was aber auch damit zu tun haben kann, dass ich ihn nicht einfach lesen und genießen, sondern in zweistündigen Sitzungen vom Mittelhochdeutschen ins Neuhochdeutsche (später manchmal noch ins Englische) übersetzen darf.

Erfreulich zu berichten ist, dass das Lehren von Adjektivendungen in diesem Semester wesentlich besser über die Bühne gegangen ist. Der eine oder andere aufmerksame Leser erinnert sich ja sicherlich noch an das Desaster des vergangenen Semesters, das dieses Mal zum Glück rechtzeitig abgewendet werden konnte. Nur einmal musste ich meine amerikanischen Kollegen um Hilfe bitten, aber ansonsten hatte ich alles im Griff, wenn es auch für die Schüler immer eine riesige Herausforderung ist. Zur Zeit schlagen sie sich mit den diversen Vergangenheitszeiten des Deutschen herum, was einer meiner Schülerin die gefrustete Aussage entlockte: "Simple Past - that's an oxymoron!" (Simple Past = Präteritum). Da hat sie recht.

Gestern war ich mit Audra ein bisschen einkaufen, um mich für den zweimonatigen Aufenthalt in Deutschland auszurüsten. Es wurde ein Rucksack erworben, in den nun die Klamotten für die ganze Zeit gepackt werden müssen und ich suche verzweifelt nach einer Wettervorhersage für Ende Mai bis Mitte August, um einigermaßen wetterangepasst packen zu können (Tipps nehme ich gerne entgegen).

So, ich stürze mich jetzt auf meinen überdimensionalen Abwasch und danach wieder in die Abenteuer von Sigfried, Hagen, Gunther und der ganzen Mischpoke. Liebsten Grüße aus Kansas und einen guten Start in die Woche!!